(kunid) Experten zufolge entstehen Brände vor allem durch unsachgemäße Montage, berichtet das Kuratorium.

Auf Brandgefahren im Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen macht das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) aufmerksam – „aus gegebenem Anlass“, wie es heißt.

Gemeint ist damit ein Brand, der laut Medienberichten kürzlich einen größeren Schaden in Niederösterreich verursacht hat.

Der Fachbereich Eigentumsschutz im KFV ist im Rahmen einer Photovoltaik-Studie der Frage nachgegangen, wie groß das Brandrisiko ist, das von Photovoltaik ausgeht – und was man dagegen tun kann.

Immerhin gibt es aktuell bereits rund 390.000 Photovoltaik-Anlagen in Österreich, laut KFV mit steigender Tendenz.

Positive Einstellung zu PV-Anlagen

Mehr als 80 Prozent aller Befragten haben generell eine sehr positive Einstellung zu Photovoltaik, berichtet KFV-Fachbereichsleiter Armin Kaltenegger.

Das Sicherheitsrisiko bewerten laut Kaltenegger nur 10 % als hoch oder sehr hoch, wobei sie sich vor dem Brandrisiko am meisten fürchten, gefolgt von Stürmen und herabfallenden Teilen.

Die Häufigkeit von Bränden

In einer separaten Umfrage wurden ausschließlich Nutzer einer Photovoltaik-Anlage befragt. Sie ergab: Vier von 316 Befragten waren schon einmal von einem PV-Brand betroffen, 1,27 % also.

Das klingt im ersten Moment nach wenig, ist allerdings relativ viel, wenn man den Wert mit internationalen Studien vergleicht.

Dort wird die Gefahr für größere Brände sogar noch geringer eingeschätzt und liegt nicht einmal im Promillebereich.

Wenn es brennt, dann richtig

Kaltenegger warnt zugleich davor, die Gefahren zu unterschätzen. Denn wenn eine PV-Anlage einmal brennt, „dann aber richtig“. Sie sind dann auch nicht so einfach zu löschen.

Zudem gibt der Experte zu bedenken, dass selbst bei PV-Anlagen, die im Brandfall abgeschaltet werden, immer noch eine Stromschlaggefahr besteht, da die Solarmodule bei Sonnenlicht weiterhin Strom erzeugen.

In einem Brandfall aus der Untersuchung lag der Schaden bei 20.000 Euro, in einem anderen sogar bei 50.000 Euro, berichtet das KFV.

Unterschiedliche Ursachen und unterschiedliche Schäden

Die Brandursachen sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen gewesen, darunter Kurzschlüsse, fehlerhafte Installationen, technische Defekte, mangelnde Wartung, Blitzschläge sowie defekte oder mangelhafte Verkabelung.

Auch unterschiedliche Arten von Schäden wurden festgestellt. Einmal wurde das Dach beschädigt, während bei einem anderen Vorfall nur die Photovoltaik-Anlage selbst beschädigt wurde.

Einmal waren sowohl das Dach als auch die Module betroffen und im vierten Fall sogar das ganze Haus inklusive aller Geräte und dem Auto.

Wie PV-Brände entstehen

Wie entstehen PV-Brände? Unsachgemäße Verkabelung und Anschlüsse können Defekte verursachen, die zu elektrischen Lichtbögen führen und ein erhebliches Brandrisiko darstellen, insbesondere in der Nähe von brennbaren Materialien.

Zusätzlich zur elektrischen Gefahr erschweren giftige Dämpfe bei Bränden die Brandbekämpfung und gefährden die Einsatzkräfte. Daher ist eine sorgfältige Installation durch qualifiziertes Fachpersonal, regelmäßige Inspektionen und Wartungen sowie die Einhaltung von Sicherheitsstandards enorm wichtig.

Negativer Nebeneffekt des PV-Booms

Neben den beiden Befragungen in der Bevölkerung hat das KFV auch Experten interviewt, darunter solche für die Planung und Installation von PV-Anlagen.

Haupttenor ist auch hier gewesen, dass das Brandrisiko bei privaten Anlagen hauptsächlich auf unsachgemäße Installation und Montage zurückzuführen ist.

Die Technologie selbst gilt hingegen als vergleichsweise sicher. Der PV-Boom hat allerdings zu Engpässen bei der fachgerechten Installation geführt.

Augen auf beim Onlinekauf von „Balkonkraftwerken“

Auf gute Qualität sollte man auch beim Kauf von „Balkonkraftwerken“ achten.

Bei einem Screening von Kundenrezensionen im Internet sind Berichte über Probleme mit ungeeigneten Schienen und Halterungen sowie leicht abbrechende oder nicht passende Wechselrichter besonders häufig zu beobachten gewesen.

„Wechselrichter müssen sicher und fest installiert sein, da ein lockerer oder schlecht passender Wechselrichter potenziell gefährlich ist“, betont das KFV. Bei Solarpanelen hat teilweise die angegebene Leistung nicht mit der tatsächlichen übereingestimmt.

Wie immer: Sprechen Sie mit Ihrem Berater – um auch hier die optimale Versicherungslösung aufzubauen.